Die Weidelsburg ist eine von 19 mittelalterlichen Burgen des Wolfhager Landes. Sie gehörte im späten Mittelalter zu den bedeutendsten Burgen in der Landgrafschaft Hessen. In idealer Weise vereinigt sie Wohn- und Wehrbau. Ihre Anlage zeigt alle Verteidigungsmerkmale des mittelalterlichen Burgenbaus mit Übergängen zum frühneuzeitlichen Festungsbau.
Vorgeschichte der Burg Der Weidelsberg war schon in vorgeschichtlicher Zeit und im frühen Mittelalter (7./8.Jahrhundert)befestigt. Ein einfacher Burgenbau wurde im 12.Jahrhundert als „Castrum Alstat“ bezeichnet. DerVorgängerbau der heutigen Ruine existierte bereits im 13. Jahrhundert. Geschichte und Bauphasen 1380-1382 Neubau der Doppelburg durch den hessischen Landgrafen Hermann II. im Bündnis mit…
In die Vorburg gelangt man durch den Haupteingang (Ippinghäuser Tor) oder durch das noch gut erhaltene Osttor (Naumburger Tor). Dieser Burgteil erfüllte hauptsächlich Wirtschafts- und Verwaltungsfunktionen, diente aber auch als erste Verteidigungszone. Die stark beschädigten Außenmauern mit ihren Schießscharten und den schalenförmigen Wehrtürmen zeugen von den einstigen Verteidigungsaufgaben (Station 4).…
Die Kernburg war an allen vier Seiten von „Zwingern“ umgeben. Hierbei handelte es sich um Korridore zwischen Türmen und Außenmauern, die freies Schussfeld für die Verteidigung schafften. Der Zwinger auf der Ostseite hatte ehemals auch die Funktion einer Vorburg. So stand z.B. an der Stelle des Informations- gebäudes ursprünglich ein…
Das Steinrelief auf der Mauer des Tores aus dem Jahre 1963 zeigt einen Mann auf dem Rücken einer Frau. Es erinnert an die „Sage von der Weibertreue“:Der hessische Landgraf belagerte 1448 die Weidelsburg und beabsichtigte, den Ritter Reinhard von Dalwigk für seine vielen Friedensbrüche und Fehden streng zu bestrafen. Reinhards…
Ein wesentliches Kennzeichen der Weidelsburg ist die Kombinationverschiedener Verteidigungs- und Sicherheitselemente. Die Kernburg mit den zwei Wohnbauten war an allen 4 Seiten mit Zwingerbauten umgeben. Auch die Vorburg mit den zwei Haupttoren hatte die Funktion eines Zwingers. Von den offenen Schalentürmen (Station 9) und Wehrgängen (Station 5) aus war eine…
Der Wohnturm und der Wohnbau sind durch zwei Mauerzüge verbunden und bilden so einen trapezförmigen Burginnenhof. Diese Mauern besaßen keine Schießscharten, trugen aber wie auch die anderen Mauern einen hölzernen Wehrgang, der wegen des Einsatzes von Feuerwaffen überdacht war. Die beiden Modellzeichnungen zeigen, wie die Wehrgangskonstruktionen ausgesehen haben könnten. Die…
Im Erdgeschoss befand sich die Küche. Mauerreste der Abzugshaube des Küchenkamins sind in der Nordwand noch erkennbar. Der ca. 4m hohe, runde Turm in der Nordostecke wird als Brunnenturm gedeutet. Reste eines steinernen Türrahmens oberhalb des Turmes weisen auf einen Zugang zum Brunnen hin. Über eine an der Südwand angelegte…
Der Wohnbau verfügte über zwei Keller- und drei Obergeschosse. Das Erdgeschoss war zweigeteilt. Der nördliche Teil war ein weiträumiger Saal für repräsentative Zwecke. In der Nordwand des Saales befanden sich die größten Kreuzstockfenster der gesamten Burganlage mit Sitzbänken. Dem Saal schloss sich südlich ein Vorraum mit Wirtschaftsfunktion an. Der nachträglich…
Mit dem vermehrten Einsatz von Feuerwaffen (Station 4) gegen Ende des 14. Jahrhunderts und dem Bau von Zwingeranlagen (Station 2) verstärkte man auch die äußere Ringmauer von Burgen. In diese wurden in regelmäßigen Abständen Flankierungstürme eingebaut. Wegen ihrer nach innen offenen Bauweise werden sie Schalentürme genannt, die nach außen aus…
Aus etwa 11m Höhe über Ihnen blickt zwischen den beiden großen Fenstern die Nachbildung eines „Neidkopfes“ (Ableitung von nit = Zorn, Hass, Kampf) in den Burghof herab. Er diente der Verhöhnung des Feindes. Das Original ist im Regionalmuseum Wolfhager Land ausgestellt.Bei Restaurierungsarbeiten wurde der spitzbogige Türsturz des Kellerzugangs 1935 durch…
Das Gelände vor der Burg war im Mittelalter aus Sicherheitsgründen waldfrei. Im Vorfeld befanden sich unterschiedliche Verteidigungsanlagen, die eine Annäherung der Feinde oder deren Festsetzung vor der Burg verhindern sollten. Hierzu zählten einst drei Verteidigungstürme.Sie stehen hier vor dem Rest eines solchen Turmes. Der Mauersockel lässt auf eine geplante Mauer…
Die nur ca. 500m Luftlinie unterhalb der Weidelsburg entspringende Bergquelle „Tränkeborn" diente bereits im Mittelalter dazu, nicht nur Wasser für Menschen und Tiere der Umgebung zu spenden, sondern auch Wasser zum Bau der Weidelsburg zu liefern und ihre Bewohner mit Wasser zu versorgen.Meistens erfolgte der Transport, der mit Wasser gefüllten…
Neben der Burgquelle „Tränkeborn“, etwa 50m westlich des heutigen Parkplatzes am Fuße des Weidelberges, dienten Brunnen und Zisternen der Wasserversorgung auf der Burg.Der sich in der Vorburg an die Außenseite der Nordzwingerwand anlehnende Turmstumpf ist der Rest eines im Jahre 1930 entdeckten ursprünglich höheren und ca. 20 m tiefen „Brunnenturmes“.…
Am 17. Oktober 1937, nach Abschluss der Freilegungs- und Sanierungsarbeiten der Burgruine Weidelsburg, wurde hier die erste Schutzhütte auf dem Platz des mittelalterlichen Pferdestalls durch den damaligen Landrat Dr. Elze eingeweiht.Der Bau erfolgte unter der Regie des Heimatschutzvereins Wolfhagen mit Unterstützung des Hess. Waldeckischen Gebirgsvereins sowie diversen Verbänden und privaten…
Die Ruine der Weidelsburg ist schon seit Jahrzehnten Anschauungsobjekt für Schulen und interessierte Bürger. Mit dem Besuch im Regionalmuseum Wolfhagen kann eine solche Wanderung zur Burg vorbereitet werden. Speziell für Schulen wurden Lernmaterial erstellt mit vielen Informationen über die Lebensweise der Burgbewohner in der damaligen Zeit. Zu beziehen sind die…
Die Sage von der Belagerung der Weidelsburg wird in der Literatur, wenn eine zeitliche Einordnung vorgenommen ist, gelegentlich mit der Belagerung von 1443 in Beziehung gebracht, ganz überwiegend jedoch mit der zweiten Belagerung der Weidelsburg im Jahr 1448. Darauf nimmt auch die 1963 die am Haupttor angebrachte Steinplastik von Haarberg…
Auf Anfrage organisieren wir für Gruppen gern Führungen, wobei die Anfragen mindestens drei Wochen im voraus über unser Kontaktformular oder per Email: info@weidelsburg.de an uns zu richten sind:
- Burgführungen mit Treffpunkt am Weidelsbergparkplatz
- Wanderführungen einschließlich Burgführung
Extra-Tour H7 des Habichtswaldsteigs "Im Land der Riesen"
Extra-Tour H8 des Habichtswaldsteigs "Im Tal der zwei Burgen"
Sofern die Wanderungen/Führungen über den "Zweckverband Naturpark Habichtswald" gebucht und organisiert werden, richtet sich der Teilnehmerpreis nach dessen Entgeltsätzen.
Vom "Förderverein zur Erhaltung der Weidelsburg" gebuchte und organisierte Führungen sind mit einer Spende, die sich am Teilnehmerpreis Naturpark Habichtswald ausrichtet, zu entgelten.
Baudenwart - Ansprechperson für Bewirtung von Gruppen
Wie sind ein gemeinnütziger Förderverein zur Erhaltung der Weidelsburg. Wir pflegen sie und führen Toruisten auf die Burg. Wir zeigen geschichtliche Momente und helfen das darzustellen was da ist und da war. Sie wünschen eine Gruppenführung? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.
Für Schulausflüge
Die Ruine der Weidelsburg ist schon seit Jahrzehnten Anschauungsobjekt für Schulen und interessierte Bürger. Mit dem Besuch im Regionalmuseum Wolfhagen kann eine solche Wanderung zur Burg vorbereitet werden. Speziell für Schulen wurden Lernmaterial erstellt mit vielen Informationen über die Lebensweise der Burgbewohner in der damaligen Zeit. Zu beziehen sind die Hefte über über den Förderverein, bzw. hier zum kostenfreien Download.