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Wohnturm (06)

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Im Erdgeschoss befand sich die Küche. Mauerreste der Abzugshaube des Küchenkamins sind in der Nordwand noch erkennbar. Der ca. 4m hohe, runde Turm in der Nordostecke wird als Brunnenturm gedeutet. Reste eines steinernen Türrahmens oberhalb des Turmes weisen auf einen Zugang zum Brunnen hin. Über eine an der Südwand angelegte Holztreppe waren die oberen Geschosse erreichbar, deren Holzdecken auf Konsolsteinen ruhten. Das 1. Obergeschoss verfügte über die Wohn- und Schlafräume. In der Südwand ist noch ein Zugang zum Aborterker erkennbar. Die Fenster waren ursprünglich alle mit Eisen vergittert.
Das 2. Obergeschoss war als herrschaftlicher Saal eingerichtet, erkennbar an den Kreuzstockfenstern mit Sitznischen und den Resten des prächtigen Kamins. An der Ostseite sind noch die Spuren eines Hausaltars und links daneben eine kleine Wandnische zur Aufnahme liturgischer Geräte oder Reliquien sichtbar. Rechts davon befindet sich eine Fensternische mit Sitzbänken und einem kompletten Kreuzstockfenster. In der Südwand auf der rechten Seite befand sich ein tiefer Wandschrank. Die Einschübe für die Einlegeböden sind noch vorhanden. In der Westseite ist ebenfalls ein großes Kreuzstockfenster eingebaut, rechts daneben ein kleineres Fenster mit zwei Ausgusssteinen.
Das 3. Obergeschoss diente der Beobachtung sowie der Verteidigung, für die außen an allen vier Seiten „Wurferker“ angebaut waren (Station 4). Den Abschluss des Geschosses bildet heute die Aussichtsplattform, die einen beeindruckenden Ausblick in das umgebende Hügelland bietet.