Diese Seite drucken

Wohnbau (07)

Artikel bewerten
(1 Stimme)

Der Wohnbau verfügte über zwei Keller- und drei Obergeschosse. Das Erdgeschoss war zweigeteilt. Der nördliche Teil war ein weiträumiger Saal für repräsentative Zwecke. In der Nordwand des Saales befanden sich die größten Kreuzstockfenster der gesamten Burganlage mit Sitzbänken. Dem Saal schloss sich südlich ein Vorraum mit Wirtschaftsfunktion an. Der nachträglich eingebaute Treppenturm in der Südwestecke führte in das 1. Obergeschoss. Hier befand sich der Wohnbereich mit Aborterker an der Südwand.
An der Ostwand des 1. Obergeschosses sind die Reste einer Hauskapelle in Form eines verschließbaren Wandschrankes zu sehen. Die gegenüberliegende Fensternische in der Westwand enthält wie im Wohnturm Reste eines Ausgusssteines (Station 6). Durch ihn konnte das anfallende Handwaschwasser bei liturgischen Handlungen und Festmahlen nach außen abfließen.
Das 2. Obergeschoss bot die Möglichkeit der Beobachtung und Verteidigung. In ihm waren möglicherweise auch Kammern für das Wachpersonal eingerichtet. Die an allen vier Seiten angebrachten Wurferker (Station 4) hatten auch eine dekorative und repräsentative Funktion.