Unter dem Slogan „Das Werk ist vollbracht“ wurde am 14. August 2009 vor über
100 Gästen in den Geschäftsräumen der Kasseler Sparkasse das im Maßstab 1 : 87 (Modelleisenbahn-Maßstab) gebaute „Modell der Weidelsburg im Spätmittelalter“ der Öffentlichkeit vorgestellt und von der „Aktionsgemeinschaft zur Erhaltung der Weidelsburg“ dem „Regionalmuseum Wolfhager Land“ zur dauerhaften Ausstellung übergeben. Das Modell kann zu den üblichen Öffnungszeiten besichtigt werden.
Die Idee zum Modellbau wurde von dem pensionierten Geschichtslehrer Bernd Klinkhardt, der auch maßgeblich zur Verwirklichung des Projekts beigetragen hat, geboren. Schon als Lehrer an der Wilhelm-Filchner-Schule Wolfhagen hatte Klinkhardt immer wieder die lokale und regionale Geschichte in seine Unterrichtsarbeit einbezogen. Hierfür hat er, da er seit 1980 auch als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Regionalmuseums tätig war, vor allem bei der Behandlung des Themas „Burg und Stadt im Mittelalter“ im Unterricht das Museum immer wieder als außerschulischen Lernort genutzt.
Hierbei stellte er regelmäßig fest, dass das Thema „Stadt“ im Museum recht umfassend den Schülern vermittelt werden konnte, doch beklagten die Schüler die Dürftigkeit und mangelhafte Anschaulichkeit zu dem Thema „Burg und mittelalterliche Adelswelt“.
Aus dieser Kritik entstand letztendlich in 2005 bei Bernd Klinkhardt die Idee, ein Modell der spätmittelalterlichen Weidelsburg bauen zu lassen.
Besichtigt werden kann das Modell, das vor allem Schulklassen als konkretes Anschauungs- und Lernobjekt dient, im Regionalmuseum Wolfhager Land, Ritterstraße 1, Wolfhagen, in der Abteilung „Burg und Stadt im Mittelalter“. Hier ist es ein großer Besuchermagnet, vermittelt es doch, wenn auch in Miniaturform, ein annähernd realistisches Bild der einst mächtigen spätmittelalterlichen Weidelsburg. Es gibt am Modell für Jung und Alt viele Details zu entdecken, die zu Fragen und Gesprächen anregen.Inzwischen liegt auch Begleitmaterial zum Modell für Lehrer und Schüler vor, das sowohl auf Erkenntnisse als auch auf das Erleben der Burg zielt.
Das Modell soll nicht zuletzt auch die weitere Erforschung der Weidelsburg intensivieren, fordern doch Rekonstruktionsdetails zu Fragen und zur Diskussion der Baustruktur und Baugeschichte heraus.